Geschäftszahlen Januar bis September 2014
- Auftragseingang 2014 am oberen Ende des Zielkorridors erwartet
- Weiterer Ergebnisanstieg trotz Umsatzrückstands
- EBIT-Margenziel auf 9% erhöht
Vor allem in Europa und Nordamerika zeigte sich im bisherigen Jahresverlauf eine rege Nachfrage. Im dritten Quartal wuchs der Auftragseingang infolge eines starken China-Geschäfts um 30,3%. In Russland und Brasilien verzeichnete Dürr im bisherigen Jahresverlauf Bestellrückgänge, dagegen zeigten sich in Indien Besserungstendenzen.
Der Service-Umsatz wuchs in den ersten neun Monaten 2014 um 8,6% auf 415,7 Mio. € und erreichte einen Anteil von 25% am Konzernumsatz (Vj.: 22%). Die positive Ergebnisentwicklung bei Dürr resultierte neben dem Service-Wachstum auch aus der Ergebniswende im neu ausgerichteten Geschäftsbereich Reinigungstechnik. Außerdem trugen die gute Auftragsabwicklung im Anlagenbau sowie Produktivitätssteigerungen dazu bei.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung erhöhte Dürr im Zuge seines Innovationskurses um 11,9% auf 33,0 Mio. €. Das Finanzergebnis blieb mit -14,4 Mio. € nahezu stabil, obwohl vorübergehend Zinsen für zwei Anleihen anfielen. Ab dem vierten Quartal wird sich das Finanzergebnis verbessern, da Dürr Ende September die Anleihe aus dem Jahr 2010 vorzeitig zurückgezahlt hat. Das Ergebnis nach Steuern stieg um 14,5% auf 100,3 Mio. € und war damit erstmals nach neun Monaten dreistellig.
Der operative Cashflow vervierfachte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 182,5 Mio. €. Der Nettofinanzstatus verbesserte sich seit dem 30. September 2013 um 340,7 Mio. € auf 377,7 Mio. €. Mit flüssigen Mitteln von 608,9 Mio. € und einer Gesamtliquidität von 715,2 Mio. € (flüssige Mittel, Termingelder, andere Anlagen) ist Dürr finanziell gut ausgestattet. Das Eigenkapital wuchs um 22% auf 566,2 Mio. €, die Eigenkapitalquote stieg von 23,9% auf 25,5%.
Finanzvorstand Ralph Heuwing: „Der außergewöhnlich starke Cashflow enthält hohe Kundenanzahlungen, die in den nächsten Quartalen im Rahmen der Auftragsabwicklung teilweise abfließen werden. Dennoch können wir die 228 Mio. € für die HOMAG-Übernahme vollständig aus eigenen Mitteln tätigen. Bei HOMAG sind wir voll im Plan. Bis Anfang 2015 werden wir eine klare Strategie für Wachstum und Optimierung ausarbeiten, die auf den laufenden Maßnahmen aufsetzt.“
Die Investitionen sanken planmäßig auf 25,8 Mio. € (Vj.: 34,1 Mio. €), da Dürr den Ausbau mehrerer Standorte abgeschlossen hat. Zwei weitere neue Campus-Standorte werden bis 2016 in China und den USA entstehen.
Zum 30. September 2014 beschäftigte Dürr 8.551 Mitarbeiter und damit 423 mehr als vor Jahresfrist. 151 Mitarbeiter kamen durch die Akquisition kleinerer Gesellschaften in Deutschland, Indonesien, Malaysia und Tschechien hinzu. In Deutschland wuchs die Belegschaft um 261 auf 3.972 Mitarbeiter.
Mit dem neuen Geschäftsfeld „Industrial Products“ erschließt Dürr neue Märkte für seine Produkte im Bereich Lack- und Dichtstoffauftrag. Im Fokus stehen Branchen wie Kunststoff, Schiffbau, Keramik, Holz sowie Möbel. Mittelfristig will Dürr hier zu einem der führenden Anbieter werden; das Marktvolumen beträgt rund 3 Mrd. €. Der Aufbau des neuen Geschäfts führt im laufenden Jahr zu Anlaufkosten. Darüber hinaus wird das Ergebnis im vierten Quartal durch Strukturbereinigungskosten in Frankreich in Höhe von gut 5 Mio. € belastet.
HOMAG wird seit Anfang Oktober 2014 bei Dürr vollkonsolidiert. Dadurch erhöht sich der Umsatz des Dürr-Konzerns im laufenden Jahr um rund 200 Mio. €. Über den Ergebnisbeitrag von HOMAG lässt sich noch keine Aussage treffen, dies hängt von Bewertungsfragen bei der Erstkonsolidierung ab.