Factsheet des Dürr-Konzerns
Der Dürr-Konzern ist ein weltweit führender Maschinen- und Anlagenbauer mit ausgeprägter Kompetenz in den Bereichen Automatisierung und Digitalisierung/Industrie 4.0. Seine Produkte, Systeme und Services ermöglichen hocheffiziente und ressourcenschonende Fertigungsprozesse in unterschiedlichen Industrien. Der Dürr-Konzern beliefert Branchen wie die Automobilindustrie, den Maschinenbau sowie Chemie, Pharma, Medizintechnik und Holzbearbeitung. Im Jahr 2021 erzielte er einen Umsatz von 3,54 Mrd. €. Das Unternehmen hat rund 18.000 Beschäftigte und verfügt über 120 Standorte in 33 Ländern. Der Dürr-Konzern agiert mit den drei Marken Dürr, Schenck und HOMAG sowie mit fünf Divisions am Markt.
Mid-Term-Strategie
Die aktuelle Mid-Term-Strategie wurde Ende 2019 verabschiedet. Sie ist die Roadmap für profitables Wachstum und unsere Weiterentwicklung als Maschinen- und Anlagenbaukonzern, der Chancen in unterschiedlichen Marktnischen und Kundensegmenten nutzt. Unsere Strategie ist mit vier mittelfristigen Kennzahlenzielen verbunden:
- Umsatzwachstum: Im Jahr 2019 haben wir uns das Ziel gesetzt, den Umsatz in den Folgejahren organisch um jeweils 2 bis 3 % p.a. zu steigern und weiteres Umsatzwachstum durch Akquisitionen zu generieren. Ausgangspunkt dafür war das Umsatzniveau von 2019. Derzeit überprüfen wir diese Zielsetzung in zweierlei Hinsicht:
- Die Corona-Krise führte im Jahr 2020 zu einem starken Umsatzrückgang (-15,2 %). Aufgrund des niedrigen Basiswerts übertraf das Umsatzwachstum im Jahr 2021 (+6,4 %) die im Rahmen der Strategie angepeilte Rate deutlich. Auch für 2022 erwarten wir ein wesentlich stärkeres Wachstum.
- In einigen Geschäftsfeldern haben sich Marktvolumen und Umsatzpotenzial seit 2019 deutlich erhöht, zum Teil aufgrund von Akquisitionen. Dies gilt vor allem für das Geschäft mit nachhaltigen Produktionstechnologien, die Batteriebeschichtungstechnik und den Massivholzbereich (Produktionstechnik für Holzbauelemente), aber auch für das neu hinzugekommene Medizintechnik-Geschäft. Die zusätzlichen Wachstumschancen in diesen Bereichen haben wir bei der Definition unseres strategischen Umsatzziels noch nicht berücksichtigt, da sie nicht hinreichend konkret waren oder wir noch nicht in den entsprechenden Geschäftsfelder aktiv waren.
- Hohe Profitabilität: Die EBIT-Marge soll voraussichtlich im Jahr 2023, spätestens aber 2024 das Ziel von mindestens 8 % erreichen. Eine darüber hinausgehende Zielsetzung für die längerfristige Entwicklung der Profitabilität wird derzeit erarbeitet.
- Attraktive Kapitalverzinsung: Wir streben einen ROCE von mindestens 25 % an, Basis dafür sind hohe EBIT-Beiträge im Maschinenbau und die geringe Kapitalbindung im Anlagenbau.
- Steigerung des Service-Anteils: Der Anteil des margenstärkeren Service-Geschäfts soll dauerhaft mindestens 30 % des Konzernumsatzes erreichen.
Um unsere Ziele zu erreichen und unsere führende Position im Weltmarkt auszubauen, treiben wir die Digitalisierung (digital@DÜRR) als zentrales Strategieelement weiter voran. Zudem stellen wir uns in vier Strategiefeldern optimal auf: Global Presence, Innovation, Efficiency, Lifecycle Services. Darüber hinaus haben wir vier Enabler definiert, also unterstützende Funktionen, die für die erfolgreiche Umsetzung unserer Strategie besonders wichtig sind: Sustainability, Mergers & Acquisitions, Finance Management und People Development.
Konsens 2022/2023/2024
(Stand: 20. Juni 2022)
2024e | 2023e | 2022e | 2021 | ||
---|---|---|---|---|---|
Umsatz | Mio. € | 4.376 | 4.234 | 3.999 | 3.537 |
EBIT (ausgewiesen) | Mio. € | 340 | 295 | 231 | 176 |
Ergebnis nach Steuern | Mio. € | 208 | 179 | 137 | 85 |
Die Dürr-Aktie
Aktionärsstruktur Dürr AG (gerundete Werte)
Struktur der aktuellen Analystenempfehlungen
Gute Gründe in Dürr investiert zu sein
Weltmarktführer:
Der Dürr-Konzern ist Weltmarktführer in rund 95 % des Produktportfolios. Die Markteintrittsbarrieren sind hoch. Die Marktanteile betragen zwischen 20 und 50 %.
Servicepotenzial:
Das Service-Geschäft ist überdurchschnittlich margenstark und trägt in besonderem Maße zur Kundenbindung bei. Wir streben einen Service-Anteil am Konzernumsatz von dauerhaft mindestens 30 % an. Dafür richten wir unsere → Service-Aktivitäten am gesamten Lebenszyklus unserer Maschinen und Anlagen aus und profitieren von einer steigenden Anzahl installierter Maschinen und Anlagen.
Marktpositionierung:
Sehr gute geographische Positionierung: Rund 40 bis 50 % des Geschäftsvolumens stammt aus den Emerging Markets. Rund 30 % der Beschäftigten arbeiten in diesen Märkten.
Wachstum:
Wir haben uns das Ziel gesetzt, ausgehend vom Niveau des Jahres 2019 den Umsatz jährlich um 2 bis 3 % organisch zu steigern und weiteres Wachstum durch → Akquisitionen zu generieren. Diese Zielsetzung werden wir im Laufe des Jahres 2022 prüfen und gegebenenfalls überarbeiten. Neben den verschobenen Basiseffekten durch die Corona-Krise haben sich in einigen Geschäftsfeldern Marktvolumen und Umsatzpotenzial seit 2019 deutlich erhöht, zum Teil aufgrund von Akquisitionen. Dies gilt vor allem für den Massivholzbereich, das 2021 hinzugekommenen Medizintechnik-Geschäft und die Batteriebeschichtungstechnik.
Wir planen, das Ergebnis der Überprüfung im Rahmen eines Capital Markets Day im Herbst 2022 zu präsentieren. Auch weiterhin sollen Akquisitionen zur Expansion beitragen.
Technologieführer:
Wir ermöglichen mit unseren Technologien effiziente und umweltschonende Produktionsprozesse.
Industrie 4.0 / digital@DÜRR:
Wir wollen als Maschinen- und Anlagenbauer auch im Zeitalter der Digitalisierung an der Spitze des Wettbewerbs stehen. Unter dem Motto → digital@DÜRR treiben wir die Digitalisierung unserer Produkte, Services und Prozesse voran.
Hohe Profitabilität:
Die EBIT-Marge soll schrittweise auf mindestens 8 % steigen. Dieses Niveau halten wir wegen des gestiegenen Maschinenbauanteils in unserem Portfolio für angemessen.
Wertschaffung:
Wir streben einen ROCE von mindestens 25 % an, Basis dafür sind hohe EBIT-Beiträge im Maschinenbau und die geringe Kapitalbindung im Anlagenbau.
Nachhaltigkeit:
Unser wirtschaftliches Handeln steht in Einklang mit ökologischen und sozialen Belangen sowie einer verantwortungsvollen Unternehmensführung. Unsere Klimastrategie 2030 unterstützt die Erreichung des globalen 1,5-Grad-Ziels und wurde von der Science Based Target initiative (SBTi) validiert. Mit unseren Produkten ermöglichen wir ressourcenschonende Fertigungsprozesse.
→ Nachhaltigkeit im Dürr-Konzern
Bodenständig:
2021 feierte der Dürr-Konzern sein → 125-jähriges Bestehen. Das Unternehmen hat sich von der Werkstatt zum Weltkonzern entwickelt. Dabei sind wir im besten Sinne des Wortes mittelständisch geblieben: Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben einen Sinn für Verlässlichkeit und Qualität, sie reagieren schnell auf Veränderungen und handeln beherzt. So wie es Kunden von einem mittelständischen Unternehmen erwarten. Die Hierarchien sind flach, die Wege kurz – und es wird angepackt. Noch heute hält die Gründerfamilie Dürr über 25 % am Unternehmen.
Auftragseingang 2021: 4.291 Mio. €
Umsatz 2021: 3.537 Mio. €
Kennziffern
GJ 2021 | GJ 2020 | GJ 2019 | GJ 2018 | GJ 2017 | GJ 2016 | GJ 2015 | GJ 2014 | GJ 2013 | |||
Auftragseingang | Mio. € | 4.291,0 | 3.283,2 | 4.076,5 | 3.930,9 | 3.803,0 | 3.701,7 | 3.467,5 | 2.793,0 | 2.387,1 | |
Auftragsbestand (31. Dezember) | Mio. € | 3.361,0 | 2.556,7 | 2.742,8 | 2.577,2 | 2.449,4 | 2.568,4 | 2.465,7 | 2.725,3 | 2.150,1 | |
Umsatz | Mio. € | 3.536,7 | 3.324,8 | 3.921,5 | 3.869,8 | 3.713,2 | 3.573,5 | 3.767,1 | 2.574,9 | 2.406,9 | |
EBITDA | Mio. € | 299,4 | 125,3 | 308,5 | 326,9 | 367,7 | 360,3 | 348,2 | 262,9 | 230,4 | |
EBIT | Mio. € | 175,7 | 11,1 | 195,9 | 233,5 | 287,0 | 271,4 | 267,8 | 220,9 | 203,0 | |
Finanzergebnis | Mio. € | -43,1 | -29,7 | -21,2 | -13,8 | -19,8 | -13,3 | -23,3 | -16,2 | -18,4 | |
Zinsaufwand | Mio. € | 51,0 | 39,7 | 33,4 | 27,5 | 27,7 | 26,5 | 33,5 | 26,4 | 22,8 | |
Jahresüberschuss/-fehlbetrag Konzern | Mio. € | 84,9 | -13,9 | 129,8 | 163,5 | 199,6 | 187,8 | 166,6 | 150,3 | 140,9 | |
Bilanzsumme (31. Dezember) | Mio. € | 4.153,6 | 3.878,8 | 3.882,3 | 3.614,4 | 3.511,6 | 3.348,5 | 2.986,7 | 2.976,1 | 1.991,8 | |
Eigenkapital mit Anteile im Fremdbesitz (31. Dezember) | Mio. € | 1.005,6 | 908,1 | 1.043,4 | 992,2 | 900,5 | 831,0 | 714,4 | 725,8 | 511,4 | |
Eigenkapitalquote | % | 24,2 | 23,4 | 26,9 | 27,4 | 25,6 | 24,8 | 23,9 | 24,4 | 25,7 | |
GJ 2021 | GJ 2020 | GJ 2019 | GJ 2018 | GJ 2017 | GJ 2016 | GJ 2015 | GJ 2014 | GJ 2013 | |||
Nettofinanzstatus (31. Dezember) | Mio. € | -99,5 | -49,0 | -99,3 | 32,3 | 176,3 | 176,5 | 129,4 | 167,8 | 280,5 | |
Net Working Capital (31. Dezember) | Mio. € | 427,9 | 382,6 | 502,7 | 441,4 | 373,7 | 194,4 | 236,8 | 87,6 | -33,1 | |
Verschuldungskoeffizient (Nettofinanzverschuldung/ Nettofinanzverschuldung + Eigenkapital) (31. Dezember) | % | 9,0 | 5,1 | 8,7 | -3,4 | -24,3 | -27,0 | -22,1 | -30,1 | -121,5 | |
Nettofinanzverschuldung/EBITDA | 0,3 | 0,4 | 0,3 | - | - | - | - | - | - | ||
EBT/Zinsaufwand (Zinsdeckungsgrad) | 4,1 | 0,5 | 7,3 | 11,5 | 13,4 | 13,7 | 10,7 | 12,6 | 10,7 | ||
Liquidität ersten Grades (31. Dezember) | % | 27,9 | 35,7 | 37,1 | 35,7 | 36,2 | 50,0 | 26,4 | 32,6 | 42,4 | |
ROCE (EBIT/Capital employed) | % | 15,5 | 1,1 | 16,9 | 24,0 | 38,6 | 41,1 | 45,3 | 38,7 | 76,2 | |
EVA | Mio. € | 38,8 | -66,0 | 39,4 | 76,0 | 142,7 | 142,5 | 146,2 | 121,6 | 124,3 | |
Beschäftigte (31. Dezember) | 17.802 | 16.525 | 16.493 | 16.312 | 14.974 | 15.235 | 14.850 | 14.151 | 8.142 | ||
Auszug von nichtfinanziellen Kennzahlen | GJ 2021 | GJ 2020 | GJ 2019 | GJ 2018 | GJ 2017 | GJ 2016 | GJ 2015 | GJ 2014 | GJ 2013 | ||
Energieverbrauch1 | MWh je Mio. € Umsatz | 36,1 | 37,4 | 33,6 | 30,7 | 33,6 | 36,7 | 34,1 | 28,4 | 31,2 | |
Treibhausgas-Emissionen (Scope 1+2)1 | t CO2-Äquivalente je Mio. € Umsatz | 13,7 | 14,8 | 14,5 | 15,8 | 16,9 | 17,6 | 16,5 | 13,0 | 13,8 | |
Wasserverbrauch | m3 je Mio. € Umsatz | 49,6 | 50,2 | 51,5 | 52,0 | 56,1 | 51,4 | 50,9 | 50,8 | 51,7 | |
1 rückwirkende Anpassungen der Zahlen für die Geschäftsjahre 2020 und 2019 aufgrund Neuberechnung auf Basis des Greenhouse Gas Protocols in 2021 |